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25.04.2020 - Flughafenregion

Berufstätige Eltern fordern Corona-Elterngeld

Frank Richter

Schul- und Kita-Schließungen bedeuten enorme Belastung

Ein Vater und eine Mutter von Grundschul- und Kita-Kindern fordern in einer Petition an den deutschen Bundestag ein bedingungsloses Corona-Elterngeld sowie Elternzeit, um die Belastungen der berufstätigen Eltern während der Schul- und Kita-Schließungen abzufedern.


Kathrin Sommer, alleinerziehende Mutter eines 3- und eines 8-jährigen Kindes, und Frank Richter, verheirateter Vater eines 1- und eines 2-jährigen Kindes, haben eine Petition gestartet, in der sie auf die enormen Belastungen berufstätiger Eltern von Grundschul- und Kita-Kindern aufmerksam machen: Die einen sind von Existenzängsten geplagt, weil das Einkommen wegbricht. Die anderen sehen sich auf Grund ihrer Homeoffice-Tätigkeit enormen psychischen Belastungen ausgesetzt, weil die Betreuung des Nachwuchses auf Grund der Corona-bedingten Schließungen nun zu Hause stattfinden muss – auf unbestimmte Zeit.

Die Initiatoren der Petition fordern deshalb ein bedingungsloses Corona-Elterngeld für berufstätige Eltern, die von den Schul- und Kita-Schließungen betroffen sind, und zwar für alle Eltern, deren gesamtes Einkommen aus beruflicher Tätigkeit 2.300 Euro netto nicht überschreitet, egal ob sie im Homeoffice weiter arbeiten, oder ihre Arbeit für die Zeit der Kinderbetreuung niederlegen mussten. In Haushalten, die mehr als 2.300 Euro aus beruflicher Tätigkeit erzielen, könne das Corona-Elterngeld entsprechend verrechnet werden. Das Corona-Elterngeld solle generell so berechnet werden wie das bestehende Elterngeld – die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür seien bereits vorhanden. Mit dem Corona-Elterngeld fordern Sommer und Richter auch eine Elternzeit, die es berufstätigen Eltern ermöglichen soll, wenn nötig, eine Auszeit zu nehmen, um wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren zu können, wenn die Kinderbetreuung wieder professionell geregelt ist – wie in beziehungsweise nach der herkömmlichen Elternzeit auch.

Wichtig ist den beiden Initiatoren, dass Eltern im Homeoffice für ihren unermüdlichen Einsatz nicht durch eine Verrechnung des Corona-Elterngelds mit ihrem Gehalt bestraft werden. Aus eigener Erfahrung als Angestellte einer kleinen Agentur ist sich Sommer bewusst, wie wichtig ihre Arbeitskraft und die ihrer Elternkollegen gerade jetzt in Zeiten einer drohenden Wirtschaftskrise sind, um vor allem kleinere und mittelständische Unternehmen am Leben zu halten. „Gerade als Alleinerziehende würde ich mir wünschen, dass ich die Kinder wenigstens stundenweise von einer Babysitterin betreuen lassen könnte, damit ich mich besser auf meine Arbeit konzentrieren kann. Ich selbst würde die Elternzeit höchstens zu einem sehr geringen Maß in Anspruch nehmen, wenn überhaupt, weil ich meinen Arbeitgeber nicht hängen lassen möchte, um natürlich nicht zuletzt meinen eigenen Arbeitsplatz zu sichern“, sagt die 39-jährige Mutter und Marketing-Managerin und ergänzt: „Wenn ich zu meiner Entlastung einen Babysitter engagieren könnte, würde ich damit wiederum diejenigen unterstützen, die etwa als Studenten gekellnert haben und sich nun ein Zubrot in der Kinderbetreuung verdienen könnten, solange die Restaurants und Bars geschlossen sind. Meinen Kindern gegenüber habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich momentan so wenig Zeit für sie habe.“

Richter verweist derweil auf die Wichtigkeit der Elternzeit: „Meine große Tochter leidet an einer Augenkrankheit und benötigt Frühförderung. Wenn meine Frau oder ich in Elternzeit gehen könnten – und zwar mit dem guten Gefühl, dass wir hinterher auf jeden Fall wieder an unseren Arbeitsplatz zurückkehren können, egal wie lange die Kita geschlossen bleibt – dann könnten wir uns besser um die Bedürfnisse der Kinder kümmern und die Große in unserem Rahmen bestmöglich fördern.“ Richter sieht auch die Notwendigkeit, dass der Staat vor allem auch diejenigen Eltern mit Corona-Elterngeld und Elternzeit unterstützt, die auf Grund ihres Berufs nicht von zu Hause aus arbeiten können und damit teilweise stark finanziell belastet sind. Als Angestllter einer Bank mit Personalverantwortung muss der 46-Jährige täglich den Spagat schaffen, seine Mitarbeiter zu einem hohen Leistungsniveau zu motivieren, während er gleichzeitig aus eigener Erfahrung weiß, wie schwierig das als berufstätiger Elternteil in der derzeitigen Situation ist.

Eltern, die im Homeoffice arbeiten, während sie gleichzeitig ihre Kinder betreuen müssen, leiden finanziell nicht so sehr, dafür ist die psychische Belastung außergewöhnlich hoch: Sie müssen nicht nur ihren eigenen und den Ansprüchen des Arbeitgebers oder der Klienten gerecht werden, sondern gleichzeitig alle Aufgaben übernehmen, die bisher von Kita und Schule erledigt wurden, wie etwa Mittagessen zubereiten, Schulstoff vermitteln, spielen, fördern und fordern. Je kleiner die Kinder sind, desto stärker ist die Doppelbelastung. Nicht zu unterschätzen ist allerdings auch die psychische Belastung derjenigen, die auf Grund finanzieller Ängste oder der Sorge um einen drohenden Arbeitsplatzverlust, täglichen Sorgen ausgesetzt sind.

Besonders betroffen sind in beiden Fällen die Alleinerziehenden, die sich nicht mit einem Partner abwechseln und auf kein zweites Einkommen zurückgreifen können. Um die Omas und Opas nicht zu gefährden, sollen diese ja auch nicht in der Kinderbetreuung eingesetzt werden.

Die Freisingerin und der Nürnberger gehen in ihrer Petition auch auf die gesundheitlichen Folgen des Dauerstress ein – sei er durch Existenzängste oder permanente Überbelastung hervorgerufen. Ständiger Stress schwäche das Immunsystem, was während einer Pandemie verheerende Konsequenzen haben könnte. Zudem nähmen häusliche Gewalt und psychische Probleme wie Burn-Out und Depression zu. Mit finanzieller Entlastung in Form des Corona-Elterngelds in Verbindung mit Elternzeit wäre den Betroffenen Eltern geholfen, die Krisenzeit zu überstehen ohne dass sie und ihre Kinder mit psychischen Folgen rechnen müssten, die sich wiederum negativ auf die Wirtschaft auswirken würden, da die berufstätigen Eltern dann womöglich für längere Zeit ausfallen würden.

Den Link zur Petition finden Sie hier. Sie wurde bereits beim Petitionsausschuss des Bundestages eingereicht. Mit 50.000 Unterschriften ist die erste Hürde genommen. Wer Sommer und Richter unterstützen möchte, findet den Link zur Petition hier: www.openpetition.de/coronaelterngeld.


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Kathrin Sommer
Frank Richter


Quelle: Privat

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