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Grüne Winterschutzdecken sorgen für sauberes Grundwasser
Foto: Maximilian Hörmann
Feldbegehung im Trinkwassereinzugsgebiet der Freisinger Stadtwerke
Nach einjähriger Pause konnten die Freisinger Stadtwerke in diesem Herbst wieder eine Feldbegehung im Trinkwassereinzugsgebiet im Vöttinger Moos durchführen. Daran nahmen auch einige der am Projekt beteiligten Landwirte und das beauftragte Wasserschutzbüro teil. Die Kooperation zwischen Wasserversorger und Landwirtschaft dient seit 27 Jahren dazu, den landwirtschaftlichen Stickstoffeintrag in das Freisinger Grundwasser zu reduzieren. Die Landwirte erproben hierzu neue Anbaumethoden, wobei sie professionell beraten und von den Freisinger Stadtwerken finanziell unterstützt werden. Die regelmäßigen gemeinsamen Feldbegehungen dienen dem Erfahrungsaustausch und der Optimierung der Wasserschutzmaßnahmen im Schutzgebiet.
In diesem Jahr stand eine Zwischenfrucht-Ansaat, eine Blühfläche und zwei Mais-Untersaaten im Fokus. Diese bilden im Winter eine grüne Schutzdecke für den Acker. Die begrünten Ackerflächen verbessern die Bodenstruktur und -fruchtbarkeit und fördern die biologische Aktivität der Bodenorganismen. Doch diese Maßnahmen dienen gleichermaßen dem Wasserschutz.
So hat Kooperationslandwirt Herbert Kindl in diesem Jahr nach der Ernte der Sommergerste eine Zwischenfruchtfläche angelegt. Die ausgesäten Hülsenfrüchtler und Kreuzblütler sammeln die Nährstoffe im Herbst, speichern sie in Biomasse und halten sie so in der oberen Bodenschicht, wodurch weniger gedüngt werden muss. Auf Flächen ohne Winterbegrünung drohen dagegen die aus den Ernteresten mineralisierten Nährstoffe durch Auswaschung und Oberflächenabfluss verlorenzugehen.
Eine hochwertige mehrjährige Blühmischung hat Kooperationslandwirt Michael Hubensteiner Ende Mai auf einer ehemaligen Silomaisfläche angesät. Diese Blühfläche soll für mindestens fünf Jahre die Landschaft aufwerten und Nahrung, Deckung und Brutplätze bieten. In dieser Zeit wird auf jegliche Düngung und Pflanzenschutz verzichtet, wodurch auch diese Maßnahme dem Wasserschutz dient.
Bei Kooperationslandwirt Klaus Hörand besichtigte die Gruppe eine Fläche, wo er im Mai zunächst Körnermais und später eine Untersaat ausgesät hatte. Die Untersaat-Gräser haben sich gut entwickelt und tragen so zum Erosions- und Wasserschutz bei. Die Untersaat erhöht auch die Bodentragfähigkeit und sorgt dadurch für weniger Straßenverschmutzung bei der Ernte.
Erstmals wurde eine Feldbegehung mit der Besichtigung des Wasserwerks verbunden. Florian Neumeier, Wassermeister der Freisinger Stadtwerke, zeigte den Landwirten die Brunnen und die Wasseraufbereitung und erläuterte ihnen die Probleme der Trinkwassergewinnung. „Uns ist es wichtig, dass beide Seiten sich besser kennenlernen. Die Landwirte sollen verstehen, wofür sie die Bodenschutzmaßnahmen leisten und wie wichtig dies für das Freisinger Wasser ist.“
Foto v.l., Beteiligte Landwirte mit Vertretern der Freisinger Stadtwerke und der Beraterin von Ecozept:
Matthias Weidner (Freisinger Stadtwerke), Michael Hubensteiner, Florian Neumeier (Freisinger Stadtwerke), Christiane Schmidt (Ecozept), Michael Pellmeyer, Klaus Hering (Freisinger Stadtwerke), Andrea Sedlmeier, Johann Appel